Ursula Huth ist ein unruhiger Geist – ständig auf Reisen und auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten für Ihre eigene, sehr persönliche Sicht der Welt. Dabei ist die Spannweite ihrer Gestaltungsmittel von erstaunlicher Vielfalt. Sie beherrscht nicht nur die heiße Arbeit am Ofen sondern auch graphische Techniken, wie den Umgang mit Säuren. Dies kommt vor allem Ihren Glasbildern zugute, die zu Recht im Zentrum ihrer Arbeit stehen. Doch modelliert sie auch dreidimensionale Körper, die ihre volle Wirkung als transluzide Pâte de Verre-Plastiken mit reichem Innen- und Außenleben entfalten. Auch die Verbindung von Glas mit anderen Materialien und die Arbeit im Architekturzusammenhang ist für sie immer wieder willkommene Herausforderung.
Die Bildsprache, derer sie sich bedient, ist verknappt und skizzenhaft, konzentriert zusammengefasst, dabei von großer Vielfalt und formalem Reichtum. Gelegentlich klingt Anekdotisches oder Persönliches an. Symbole, Kürzel und Zeichen, auch Wort- und Satzfetzen lenken die Vorstellung des Betrachters in bestimmte Richtungen, wecken Erinnerungen, bieten Anstöße für Gedanken. Über allem liegt eine poetische Grundstimmung; Geheimnisvolles, Undeutbares, Magisches ist stets gegenwärtig.
Dr. Helmut Ricke
Kunstmuseum Düsseldorf
1971-2008 Leiter Glasmuseum Hentrich
Homepage:
www.ursulahuth.de
Fotos:
Claus Iden und Udo Köhler